Asyl- und Flüchtlingspolitik

Eine erfolgreiche Integration in das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem ist die beste Grundlage für eine gesellschaftliche Integration. Südwestmetall stellt hierfür Mittel für Projekte zur Verfügung, die die Integration verbessern und beschleunigen.

Mögliche Maßnahmen sind die Förderung des Spracherwerbs oder Unterstützung beim Zugang zu Praktika, Ausbildung, Nachqualifizierung oder Arbeit. Auch ein Förderjahr (TV Förderjahr) kann geeignet sein, um eine Integration junger Flüchtlinge/Asylbewerber und Geduldeter zu beschleunigen und die Voraussetzungen zu schaffen, dass diese eine Ausbildung in der M+E-Industrie beginnen können.

Hierfür finanziert Südwestmetall landesweit die Servicestellen Integration. Die Servicestellen stehen als zentrale Ansprechpersonen für Fragen rund um Praktika, Ausbildung, Beschäftigung und Qualifizierung von Flüchtlingen und Geduldeten für Mitgliedsunternehmen von Südwestmetall und Unternehmen weiterer Branchen zur Verfügung. Das Beratungs- und Unterstützungsangebot orientiert sich an den konkreten Fragestellungen der Unternehmen.

Die Servicestellen Integration stellen zudem die Schnittstellen zu den Experten für Flüchtlingsfragen in den jeweiligen Regionen dar. Dabei werden auch bereits bestehende Netzwerke und Beratungsangebote genutzt bzw. werden auf diese verwiesen. Insbesondere die enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit den örtlichen Agenturen für Arbeit und den Jobcentern stehen dabei im Vordergrund.

In den letzten Monaten hat die Bundesregierung zur besseren Integration in den Arbeitsmarkt wichtige Weichenstellungen verabschiedet, so z.B. die Verkürzung der Nichterwerbsfrist, das Aussetzen der Vorrangprüfung und die sogenannte "3+2 Regelung" in der Ausbildung. Jedoch besteht weiterer Handlungsbedarf.

Die Metallarbeitgeber fordern neben der Beschleunigung von Asylverfahren

  • einen leichteren Übergang in die Erwerbsmigration für gut qualifizierte Flüchtlinge („Spurwechsel“). Asylbewerber und Geduldete, die bereits erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert wurden, sollen im Fall einer Ablehnung ihres Antrags ohne vorherige Ausreise in das System der Erwerbsmigration (Blaue Karte EU, Positivliste Mangelberufe der BA) wechseln können.   
  • eine stärkere Förderung der Integration durch intensive Sprachkurse sowie frühzeitige Kompetenzfeststellung. Das schnelle Erfassen von Kompetenzen sowie ausreichende Sprachkenntnisse bilden die Grundlage für eine zielorientierte Qualifizierungs- und Integrationspolitik. Die Finanzierung von umfänglichen Sprachkursen sowie Sprachlehrer müssen sichergestellt sein.
  • die Mindestlohnproblematik bei Betriebspraktika zu klären, um den Betrieben Handlungs- und Rechtssicherheit zu geben. Gerade Betriebspraktika können zur  Kompetenzerfassung/ Berufsvorbereitung herangezogen werden.
  • eine bestmögliche Integration junger Flüchtlinge ins Schulsystem. Ausreichende Sprachförderangebote zählen ebenso dazu wie eine offene Willkommenskultur.
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