Dick: „Wir haben Jahre durch überflüssige Strukturdebatten verloren“

STUTTGART - Die Arbeitgeber Baden-Württemberg haben angesichts des schlechten Abschneidens baden-württembergischer Schüler beim IQB-Ländervergleich vor gegenseitigen Schuldzuweisungen und einfachen Erklärungsmustern gewarnt.

„Die Probleme haben sich langfristig aufgebaut, und wir haben Jahre durch überflüssige Strukturdebatten, einschließlich G9, verloren“, sagte Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick am Freitag in Stuttgart: „Den Schuh dürfen sich alle politischen Akteure anziehen.“

Dick bemängelte, dass sich die Politik zu lange einer ehrlichen Qualitätsdebatte verweigert habe. Daher mangele es im Schulbereich nach wie vor an funktionierenden Effektivitäts- und Effizienzmessungen und an daraus abgeleiteten neuen Steuerungsinstrumenten: „Die Arbeitgeber weisen seit Jahren auf die Bedeutung von Qualitätsmanagement und effizienter Steuerung hin. Und genauso lange schon fordern wir, die Lehrerausbildung grundlegend an die veränderten Anforderungen anzupassen und verbindliche Grundbildungsstandards festzulegen.“

Die Ankündigung von Kultusministerin Eisenmann, wieder mehr Ruhe und Stabilität in die Schulen zu bringen, statt immer mehr Schulversuche zuzulassen, Qualität und den Leistungsgedanken wieder in den Fokus zu rücken sowie ein strategisches Bildungscontrolling zu entwickeln, verdiene daher volle Unterstützung, sagte Dick: „Unser Land, unsere Betriebe sind auf ein gut funktionierendes Bildungssystem angewiesen. Werden die gravierenden Mängel nicht bald abgestellt, wird es eines Tages heißen: Wir können kein Hochdeutsch - und auch sonst nicht viel.“

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