Staatssekretärin Schütz: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein wichtiges Zukunftsthema für die Unternehmen in Baden-Württemberg
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein wichtiges Zukunftsthema für die Unternehmen in Baden-Württemberg. Familienbewusste, lebensphasenorientierte Unternehmen steigern ihre Attraktivität im Wettbewerb um Fachkräfte. Im Rahmen des landesweiten Projekts familyNET werden sie dabei durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg sowie durch die Arbeitgeberverbände Südwestmetall und Chemie Baden-Württemberg unterstützt.
Am Dienstag (22. November 2016) wurden bereits zum vierten Mal Unternehmen mit dem familyNET-Prädikat Familienbewusstes Unternehmen für ein familienfreundliches Personalmanagement ausgezeichnet. Ich hoffe mit dem Projekt werden weitere Unternehmen zum Nachahmen motiviert. Familienbewusste Personalpolitik ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, der sowohl die Interessen der Arbeitgeber als auch die Belange und Bedürfnisse der Beschäftigten berücksichtigt. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie trägt wesentlich zur Fachkräftegewinnung und -sicherung im Sinne einer modernen zukunftsorientierten Unternehmens- und Wirtschaftspolitik bei, sagte Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg bei der Verleihung des Prädikats.
Kleine und mittlere Unternehmen hätten häufig nicht die personelle Ausstattung eines Großunternehmens und benötigten schnelle, direkte und unbürokratische Unterstützung bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das Wirtschaftsministerium unterstützt deshalb die KMU bei der Einführung familienbewusster Personalpolitik durch Beratung und Coaching etwa bei der Einführung neuer Konzepte zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder der Umsetzung flexibler und bedarfsgerechter Kinderbetreuung.
26 Unternehmen aus Industrie, Dienstleistung und Sozialwirtschaft wurden in der vierten Runde mit dem Prädikat Familienbewusstes Unternehmen für eine systematische familienbewusste Personalpolitik ausgezeichnet. Bewertet wurden dabei die Aktivitäten der Unternehmen in den Bereichen Führungskompetenz und Personalentwicklung, Arbeitsort, -zeit und -organisation, Kommunikation, geldwerte Leistungen, Service für Familien, Gesundheit sowie bürgerschaftliches Engagement. Mittlerweile sind rund 100 Unternehmen Prädikatsträger in Baden-Württemberg.
Stefan Küpper, Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt der Arbeitgeber Baden-Württemberg, zeigte sich sehr erfreut über die unverändert hohe Resonanz auf das Prädikat. Das untermauere das große Engagement der Wirtschaft für eine familienbewusste und damit Fachkräfte sichernde Personalpolitik. Die flexible Arbeitszeitgestaltung gehöre dabei zu den meist genutzten Instrumenten. Auch bei der Wiedereinstiegsförderung nach einer familiär bedingten Pause ist eine hohe Zahl von Unternehmen aktiv. Immer mehr Arbeitgeber engagieren sich für eine familienbewusste Arbeitswelt. Dazu zählt besonders die Unterstützung bei der Kinder- und Angehörigenbetreuung. Die Arbeitgeber Baden-Württemberg fördern dabei auch die Vernetzung von Unternehmen, Kommunen und Institutionen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Prof. Christel Althaus, Vorsitzende des Landesfamilienrates Baden-Württemberg, sieht es als große gesellschaftliche Herausforderung, das Verhältnis zwischen Erwerbsarbeit und Zeit für die Familie so zu gestalten, dass Kinder in Sicherheit und Geborgenheit aufwachsen und Erwachsene ohne dauerhafte Überlastung den Lebensunterhalt ihrer Familie verdienen können. Angesichts der gestiegenen Anforderungen an die Elternrolle einerseits und der hohen Erwartungen der Arbeitswelt andererseits sehen sich zwei Drittel der erwerbstätigen Eltern zunehmendem Druck ausgesetzt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist der vielleicht wichtigste Beitrag zur Lebensqualität von Familien. Dafür setze sich der Landesfamilienrat mit dem Prädikat Familienbewusstes Unternehmen von Anfang an ein. Zwar sind hierbei eine Vielzahl von Akteuren mit am Zug, aber der Beitrag der Arbeitgeber in der freien Wirtschaft ebenso wie in sozialen Organisationen bleibt von zentraler Bedeutung.
Die Prädikatsträger
- 72766 Reutlingen Advanced UniByte GmbH
- 70569 Stuttgart Blattwerk Gartengestaltung GmbH
- 70469 Stuttgart CJD Württemberg
- 76137 Karlsruhe Das Diakonische Werk der Evangelischen Landeskirche in Baden e. V.
- 74072 Heilbronn Diakoniestation Heilbronn; Evangelischer Verein für Kranken-, Alten-, Hauspflege und Nachbarschaftshilfe e. V.
- 72074 Tübingen Die Zieglerschen - Nord - gemeinnützige GmbH - Karolinenstift Tübingen
- 88319 Aitrach Die Zieglerschen - Süd - gemeinnützige GmbH - Seniorenzentrum Aitrach
- 73770 Denkendorf Die Zieglerschen - Süd - gemeinnützige GmbH - Seniorenzentrum Martin-Luther-Haus
- 78050 Villingen-Schwenningen Die Zieglerschen - West - gemeinnützige GmbH - Seniorenzentrum Im Welvert in Villingen
- 76149 Karlsruhe DR. THOMAS + PARTNER GmbH & Co. KG Materialflussplanung und Automatisierungstechnik
- 77815 Bühl DRK Kreisverband Bühl-Achern e. V.
- 73479 Ellwangen EnBW Ostwürttemberg DonauRies Aktiengesellschaft
- 70839 Gerlingen Endress+Hauser Conducta GmbH+Co. KG
- 79100 Freiburg Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
- 70190 Stuttgart Frauenunternehmen ZORA gGmbH, Zukunft.Orientierung.Arbeit
- 71336 Waiblingen Gärten von Daiß GmbH
- 72622 Nürtingen Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH
- 89073 Ulm Handwerkskammer Ulm
- 77761 Schiltach Hansgrohe SE
- 72072 Tübingen itdesign GmbH
- 72555 Metzingen Lechler GmbH
- 73431 Aalen Samariterstiftung, Region Altenhilfe Ostalb
- 73525 Schwäbisch Gmünd Stadtwerke Schwäbisch Gmünd GmbH
- 73760 Ostfildern Verband der Druck und Medien in Baden-Württemberg e. V. und Verband der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie Baden-Württemberg e. V.
- 70794 Filderstadt-Bernhausen Wohngemeinschaft für Senioren
- 89079 Ulm Zwick GmbH & Co. KG
zum Projekt familyNET:
Ziel des landesweiten Projekts familyNET ist es, Unternehmen Beratung und Coaching anzubieten, um sie individuell und betriebsspezifisch bei der Entwicklung und Einführung einer familienbewussten Personalpolitik zu unterstützen. familyNET wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und aus Landeskofinanzierungsmitteln gefördert. Darüber hinaus beteiligen sich an der Finanzierung der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e. V., Südwestmetall und der Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V. Die BBQ Berufliche Bildung gGmbH, eine Gesellschaft des Bildungswerks der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V., setzt das Projekt familyNET um. Kooperationspartner ist der Landesfamilienrat Baden-Württemberg.
Neben dem Prädikat Familienfreundliches Unternehmen können Unternehmen besonders familienfreundliche Projekte für den familyNET-Award einreichen. Mehr Informationen unter: www.familynet-bw.de/