MINT-Fachkräftelücke in Baden-Württemberg vergrößert sich mit Auslaufen der Wirtschaftskrise wieder

Küpper: „Demografische Entwicklung und Transformation der Industrie lassen Bedarf an MINT-Fachkräften weiter steigen“

27.05.2021

Die Fachkräftelücke in dem für die Metall- und Elektroindustrie (M+E) wichtigen MINT-Sektor (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) hat sich in der Corona-Krise verringert, nähert sich nun aber langsam wieder ihrem langjährigen Durchschnitt an. Laut dem an diesem Donnerstag veröffentlichten MINT-Frühjahrsreport des Instituts der deutschen Wirtschaft gab es in Baden-Württemberg im vergangenen Monat im MINT-Bereich rund 48.300 offene Stellen bei gleichzeitig nur etwa 33.860 Arbeitslosen in diesem Segment. „Mit dem Auslaufen der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Wirtschaftskrise steigt der Fachkräftebedarf der Wirtschaft wieder“, sagte Stefan Küpper, Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt beim Arbeitgeberverband Südwestmetall.


„Zudem werden aufgrund der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren überdurchschnittlich viele MINT-Fachkräfte altersbedingt in den Ruhestand gehen“, erläuterte Küpper. So sei der Anteil der MINT-Beschäftigten im Alter ab 55 Jahren in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. „Allein um in Zukunft sämtliche MINT-Akademiker, die in Rente gehen, zu ersetzen, wird man rund zwei Drittel aller Hochschulabsolventen aus dem MINT-Bereich benötigen“, sagte er. „Und bei den MINT-Facharbeitern wird es nach heutiger Schätzung nicht gelingen, die künftig ausscheidenden Kräfte voll zu ersetzen. Hier sind wir deshalb unter anderem noch stärker auf Zuwanderung angewiesen.“


Der Trend zur Digitalisierung und Dekarbonisierung der Wirtschaft werde den Bedarf nach MINT-Fachkräften künftig sogar noch deutlich vergrößern, erklärte der Arbeitgebervertreter: „All das zeigt, dass sich für junge Menschen ein Studium oder eine Ausbildung im MINT-Bereich auf jeden Fall lohnen werden. Die Bezahlung in den MINT-Berufen ist überdurchschnittlich gut und die Jobsicherheit ist aufgrund der auch mittel- und langfristig hohen Arbeitskräftenachfrage groß.“

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Thomas Widder

Referent Kommunikation

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