Südwestmetall fordert mit Website „Starke Industrie, starkes Land“ Sicherung des Produktionsstandorts Baden-Württemberg

STUTTGART – Die Metallarbeitgeber in Baden-Württemberg haben die neue Website „Starke Industrie, starkes Land“ veröffentlicht. Auf dieser werden – in Ergänzung zum Verbandsauftritt – die herausragende Bedeutung der Metall- und Elektroindustrie (M+E) für  den Wohlstand im Land beschrieben, aber auch die aktuellen Herausforderungen werden benannt. „Wir stehen zu unserem Standort, wollen hier auch Beschäftigung und Produktion unbedingt halten“, sagte Dr. Stefan Wolf, Vorsitzender von Südwestmetall, am Freitag in Stuttgart: „Aber dafür benötigen wir auch entsprechende politische und tarifpolitische Rahmenbedingungen. Hier sehen wir dringenden Korrekturbedarf.“

Handlungsbedarf sieht Wolf insbesondere in der Politik: „Wir brauchen eine Politik, die wieder mehr die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärkt und ihre Flexibilität sichert, anstatt den Betrieben mit Regulierungen und Belastungen ständig neue Knüppel zwischen die Beine zu werfen.“ Auch müssten Innovationen gefördert und der Nachwuchs an Fachkräften gesichert werden. Zudem benötige die Industrie auch eine leistungsfähige Infrastruktur, so Wolf: „Und zwar nicht nur für digitale Daten, sondern auch für unsere produzierten Waren, die wir zum Kunden bringen müssen, und für die Arbeitnehmer, die zur Arbeit und wieder nach Hause kommen wollen.“ Darüber hinaus müssten sich die Tarifparteien auf das gemeinsame Hauptziel verständigen, Beschäftigung und Produktion im Land zu sichern.

Vor eineinhalb Jahren hatte Südwestmetall die Studie „Zukunft der Produktion in Baden-Württemberg“ bei der IW Consult GmbH, einer Tochter des Instituts der deutschen Wirtschaft, Köln, in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse wurden 2015 in mehreren Schritten der Öffentlichkeit vorgestellt und nun auf der Website gebündelt. Die Studie belegt die besondere Bedeutung der Industrie, insbesondere der M+E-Industrie, für Baden-Württemberg. Ihr Anteil an der gesamten Wertschöpfung liegt mit 31,5 Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt. „Wären wir nur noch Durchschnitt, würde uns Wertschöpfung im Umfang von knapp 52 Milliarden Euro wegbrechen.
Das entspricht der Wertschöpfung der gesamten Industrie Niedersachsens“, sagte Wolf.

Die Studie, in deren Rahmen auch die Verbandsmitglieder befragt wurden, hat aber auch deutliche Befunde geliefert, dass dieser positive Ausnahmezustand in Gefahr gerät. „Derzeit investieren die Unternehmen vermehrt im Ausland – auch, weil im Inland die Kosten zu hoch sind und die Rahmenbedingungen nicht mehr stimmen“, sagte Wolf. Vor allem einfachere Jobs in der Produktion seien dadurch schon verloren gegangen: „Und die Verbandsumfrage zeigt, dass dieser Trend sich fortsetzen wird. Unsere Befürchtung ist aber: Wenn erst einmal die Produktion abwandert, werden andere Glieder der Wertschöpfungskette folgen.“

Auf der neuen Website werden daher nicht nur die besondere Bedeutung der Industrie für Baden-Württemberg und die aktuellen Herausforderungen dargestellt, sondern auch die Maßnahmen beschrieben, mit denen die Zukunft der Industrie im Land gesichert werden kann. Ein „Wohlstandsrechner“ zeigt zudem, was passieren würde, wenn Baden-Württemberg wesentliche Teile seiner Industrie verlieren würde. „In unserer Industrie arbeiten mehr als 925.000 Menschen, die pro Jahr rund 50 Milliarden Euro verdienen“, machte Wolf deutlich: „Unser Land braucht also Industrie, aber diese Industrie braucht auch eine Zukunft.“

Link zur Website: http://www.industrieland-baden-wuerttemberg.de

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