Makko: „Auch vor dem Hintergrund der Fachkräftesicherung wird betriebliche Gesundheitsförderung immer wichtiger“

AALEN – Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) gewinnt zunehmend an Bedeutung in den Unternehmen: „Viele Firmen engagieren sich in betrieblicher Gesundheitsförderung, damit ihre Mitarbeiter länger fit und gesund bleiben und bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze im Betrieb bleiben können“, sagte der Geschäftsführer der Bezirksgruppe Ostwürttemberg des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Jörn P. Makko, am Dienstag zum Auftakt der 6. Tagung Betriebliches Gesundheitsmanagement in Aalen.

„Dies ist für die Unternehmen insbesondere vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden demografischen Entwicklung, der Verlängerung der Lebensarbeitszeit und des zunehmend schwerer zu deckenden Fachkräftebedarfs wichtig“, so der Arbeitgebervertreter.

BGM müsse für den Betrieb aber freiwillig bleiben, denn dieser könne am besten entscheiden, welche Maßnahmen sinnvoll und vor allem auch welche Anreize für ein gesundheitsbewusstes Verhalten der Beschäftigten effektiv sind, so Makko: „Gestaltungsspielräume und Flexibilität auf betrieblicher Ebene müssen gewahrt bleiben.“

Rund 250 Vertreter aus Wissenschaft, Betrieben, Verbänden, Ministerien und Behörden befassten sich am Dienstag in Aalen schwerpunktmäßig damit, wie man die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von BGM besser erfassen kann. Die Fachtagung, die der Arbeitgeberverband Südwestmetall einmal im Jahr gemeinsam mit der Hochschule Aalen veranstaltet, hat sich inzwischen zu einem wichtigen landesweiten Forum für BGM-Experten entwickelt.

Prof. Dr. Dieter Ahrens vom Studienbereich Gesundheitsmanagement der Hochschule Aalen hat in einer breit angelegten Studienauswertung die Wirksamkeit verschiedener betrieblicher gesundheitsfördernder Maßnahmen untersucht. „Sehr gute Ergebnisse wiesen beispielsweise verschiedene Stressmanagement-Interventionen, Angebote zur Steigerung der körperlichen Aktivität, Raucherentwöhnungsprogramme, ergonomische Maßnahmen zur Körperhaltung sowie generelle partizipative Arbeitsreorganisations-Maßnahmen wie beispielsweise betriebliche Gesundheitszirkel auf“, erklärte er.

Prof. Dr. Filip Mess von der Technischen Universität München/Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) empfahl, bei der Wirksamkeitsprüfung von BGM auf einen Mix aus harten Daten (Arbeitsunfähigkeitstage, Unfallzahlen etc.) und weichen Daten (Zufriedenheit, Motivation, Wohlbefinden etc.) zu setzen. Mit diesem „Mixed-Methods-Ansatz“ erhielte man das Fundament für ein effektives und sinnvolles BGM-Kennzahlensystem im Unternehmen, so der Experte. Dr. Fabian Krapf von der Universität Konstanz/IFBG prognostizierte, dass das BGM zukünftig zielgruppenspezifischer, persönlicher und unter stärkerer Berücksichtigung kultureller Unterschiede gestaltet werden wird. Darüber hinaus werde es wichtiger werden, auch den digitalen Fortschritt im Gesundheitsmarkt bei der Umsetzung von BGM-Maßnahmen sinnvoll zu nutzen.

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