Bundeshilfen für Ausbildung müssen allen Betrieben in Not und allen Betrieben, die sich für Verbundausbildung und Azubis aus Insolvenzbetrieben engagieren wollen, offen stehen

22.06.2020

In der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie (M+E) zeichnet sich in Folge der Corona-Krise eine rückläufige Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ab. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall fordert daher, die geplanten Bundeshilfen für die Ausbildung, die kommenden Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden sollen, nicht ausschließlich auf KMU mit bis zu 249 Beschäftigten zu konzentrieren.

„Bei unseren Verbandsmitgliedern entfallen rund 85 Prozent der Ausbildungsplätze auf Unternehmen mit mehr als 249 Beschäftigen“, sagte Südwestmetall-Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick am Montag in Stuttgart: „An ihnen ginge das Förderprogramm komplett vorbei.“ Die vorgesehenen Fördermaßnahmen seien zwar im Grundsatz zu begrüßen, so Dick: „Sie sollten sich aber alleine an der Betroffenheit der Unternehmen durch die Pandemie und an der Wirkung für den Ausbildungsmarkt orientieren.“

„Wenn mit viel Aufwand fünf Plätze in KMU gerettet werden, gleichzeitig aber ein massiv von der Pandemie betroffenes größeres Unternehmen 20 Plätze streichen muss, hätten wir nichts gekonnt“, sagte Dick. Auch sei nicht zu verstehen, dass größere Unternehmen, die sich in der Verbundausbildung oder bei der Übernahme von Azubis aus Insolvenzbetrieben engagieren wollen, nicht gefördert werden sollen. Dick weiter: „Hier muss die Bundesregierung nachjustieren oder die Landesregierung die drohende Förderlücke mit einem eigenen Programm schließen.“

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Volker Steinmaier

Referatsleiter Medienarbeit Print, Rundfunk und TV

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