Südwestmetall vergibt Förderpreise an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der neun Landesuniversitäten

Dr. Schulz: „Wohlstand und soziale Sicherheit werden wir nur durch Innovationen sichern können“ 
Olschowski: „Südwestmetall-Förderpreis ist ein Baustein zur Stärkung der Partnerschaften und Kooperationen zwischen Wissenschaft und Industrie in Baden-Württemberg“ 

STUTTGART – Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hat am Mittwoch neun junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der baden-württembergischen Landesuniversitäten für ihre herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten mit besonderer Bedeutung für die industrielle Arbeitswelt und deren sozialpolitischen Rahmenbedingungen ausgezeichnet. Die Förderpreise werden seit über 30 Jahren vergeben und sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. „Diese lange Tradition zeigt, wie wichtig unserem Verband die nachhaltige Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Baden-Württemberg ist“, sagte der Südwestmetall-Vorsitzende Dr. Joachim Schulz bei der Preisvergabe in Stuttgart.

Die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Petra Olschowski erklärte: „Der Südwestmetall-Förderpreis ist ein Baustein zur Stärkung der Partnerschaften und Kooperationen zwischen Wissenschaft und Industrie in Baden-Württemberg. Starke Netzwerke sind hier wichtig, um die Translation von Wissenschaft zu gewährleisten, Innovationen anzustoßen und um Nachwuchskräften ein attraktives Angebot in Baden-Württemberg zu machen. Die prämierten Dissertationen können der Industrie bei der Entwicklung von Strategien und Lösungen für die Zukunft helfen.

“Baden-Württemberg befinde sich in einem sehr herausfordernden Transformationsprozess, sagte Schulz: „Wohlstand und soziale Sicherheit werden wir dabei nur durch Innovationen sichern können.“ In der Innovationspolitik gelte es, Basis-, Zukunfts- und Schlüsseltechnologien strategisch zu bearbeiten und dabei Technologieoffenheit zu sichern. „Die besten Lösungswege ergeben sich stets aus dem Forschungsprozess von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und nicht aus politischen Vorgaben“, betonte er.

„Der internationale Innovationswettbewerb entscheidet sich maßgeblich daran, wie es uns gelingt, die besten Köpfe in der Wissenschaft für Baden-Württemberg zu gewinnen und zu halten“, unterstrich der Südwestmetall-Vorsitzende. „Die jüngst vorgelegten Eckpunkte zur Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes hätten der internationalen Wettbewerbsfähigkeit unseres Wissenschaftssystems einen Bärendienst erwiesen. Es ist gut, dass die Bundespolitik diese Eckpunkte wieder zurückgezogen hat und sie nun überarbeitet“, sagte Schulz. Insbesondere die vorgeschlagene Regelung zur Höchstbefristungsdauer in der Postdoc-Phase von nur drei Jahren sei zu kurz, um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen zu innovativen Forschungsvorhaben zu ermutigen. Eine Abwanderung der Besten in das Ausland wäre zu befürchten, warnte er.

Im Innovationsprozess sei auch entscheidend, dass Innovationen skaliert werden können. Wissenschaftliche Erkenntnisse an den Hochschulen müssten noch schneller in marktgängige Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle überführt werden, erklärte der Südwestmetall-Vorsitzende: „Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen – das Rückgrat der Wirtschaft in Baden-Württemberg – ist es zuweilen schwer, konkrete Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit mit Hochschulen zu identifizieren.“ Eine Lösung könnte in der Unterstützung durch hochschulartübergreifende Plattformen für Technologietransferanbahnungen liegen, sagte Schulz.

Dissertationen der Preisträger:

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Dr. Sebastian Stöcklin
Energy-Efficient and Miniaturized Radio Frequency Systems for Biomedical Implants book.

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Dr. Katharina Weidl
Freiheit und Bindung des Arbeitgebers bei der Fortsetzung befristeter Arbeitsverhältnisse

Universität Hohenheim
Dr. Christian Sponagel
Voraussetzungen und Umsetzungsmöglichkeiten sowie ökonomische Auswirkungen von Kompensationsmaßnahmen gemäß BNatSchG in der Landwirtschaft in Ballungsräumen am Beispiel der Region Stuttgart

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Dr. Xiaofei Sun
Reactivity of low-valent group 14 species toward main group element, transition metal and lanthanide compounds

Universität Konstanz
Dr. Nona Roswitha Bledow
Labor Unions in the Contemporary Welfare State: Preferences, Salience, Positions

Universität Mannheim
Dr. Sebastian Starke
Essays in Marketing and Innovation: Empirical Investigations of Customer Ratings and Project Review Decisions

Universität Stuttgart
Dr. Maren Scheel
Experimental Nonlinear Modal Analysis - Method development with particular focus on nonlinear damping

Eberhard Karls Universität Tübingen
Dr. Friedrich Solowjow
Event-triggered Learning: Principled Decision Making on When to Learn

Universität Ulm
Dr. Orkun Furat
Quantitative characterization of complex particle systems via machine learning and stochastic modeling


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Thomas Widder

Referent Kommunikation

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