Südwestmetall: MINT-Fachkräftelücke in Baden-Württemberg trotz konjunktureller Abkühlung auf hohem Niveau

Küpper: „Fehlendes MINT-Fachpersonal ist echter Bremsklotz für Transformationsanstrengungen der M+E-Industrie“

Die Fachkräftelücke in dem für die Metall- und Elektroindustrie (M+E) wichtigen MINT-Sektor (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) bleibt in Baden-Württemberg trotz konjunktureller Abkühlung auf hohem Niveau. Laut dem an diesem Mittwoch veröffentlichten MINT-Frühjahrsreport des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gab es in Baden-Württemberg im vergangenen Monat im MINT-Bereich 285 offene Stellen je 100 Arbeitslose. „Das fehlende MINT-Fachpersonal ist ein echter Bremsklotz für die Transformationsanstrengungen der M+E-Industrie im Zeichen von Digitalisierung und Dekarbonisierung“, erklärte Stefan Küpper, Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt beim Arbeitgeberverband Südwestmetall.

Zwar sei die Lücke im Herbstreport des IW (November 2022) mit 303 offenen MINT-Stellen je 100 Arbeitslosen sogar noch etwas größer gewesen. „Dennoch kann man keine Entwarnung geben“, sagte Küpper. „Denn die Transformation wird für eine weiter wachsende Nachfrage nach MINT-Kräften in Baden-Württemberg sorgen. Gleichzeitig wird die demografische Entwicklung in unserem Land zu einem stark steigenden Ersatzbedarf für altersbedingt ausscheidende MINT-Fachkräfte führen.“

Um für ausreichend MINT-Kräfte zu sorgen, müsse an vielen Stellen angesetzt werden – von der Bildungspolitik über die Kinderbetreuung bis hin zur Zuwanderung und Integration. Bei der Nachwuchsförderung komme es auf in der Bildungskette abgestimmte Förderkonzepte an, erläuterte der Südwestmetall-Geschäftsführer: „Isolierte Projekte in den verschiedenen Stufen des Bildungssystems bringen uns nicht weiter. Wir brauchen eine Gesamtstrategie von der Frühförderung über einen hervorragenden MINT-Unterricht bis hin zur Berufsorientierung, um junge Menschen fit in MINT und interessiert an einem Berufsleben in diesem Bereich zu machen. Und wo dies erfolgreich gelingt, sollten möglichst geringe Abbruchquoten in Berufsausbildung und Studium das Ziel sein.“ Der Verband sei hier umfassend mit seiner Initiative „Südwestmetall macht Bildung“ aktiv, so Küpper: „Hier werden wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, denn der MINT-Sektor ist für die M+E-Industrie von herausragender Bedeutung.“

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Thomas Widder

Referent Kommunikation

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